Mauerseglerschutz

NABU/ A. Limbrunner, Dachau
NABU/ A. Limbrunner, Dachau

Anfang Mai kehrt der Mauersegler in großen Schwärmen aus seinem Überwinterungsgebiet Afrika nach Deutschland zurück, um hier seine 2 bis 3 Jungen großzuziehen. Er bleibt etwa 3 Monate lang und fliegt dann Anfang August ins Winterquartier zurück.
Der Mauersegler fällt vor allem durch seine außergewöhnliche Flugfähigkeit auf. Die dunkelbrauen Vögel verbringen ¾ ihres Lebens in der Luft. Er fängt seine Beute und trinkt im Flug, schläft und paart sich in der Luft, und sammelt dort Nistmaterial ,das vom Wind aufgewirbelt wurde. Der Mauersegler wird oft mit der Schwalbe verwechselt, mit der er aber nicht verwandt ist.

Gerüstlöch
Gerüstlöch

Er nistet meist in Spalten und Hohlräumen unter Dächern und in Hauswänden. Diese gehen immer mehr durch Renovierungsmaßnahmen verloren.
Deshalb hat es sich der NABU Worms zur Aufgabe gemacht, diese zu erhalten. Wussten Sie, dass am Wormser Dom mehr als 50 Mauerseglerpaare in den bis zu 1 m tiefen, historischen Gerüstlöchern brüten? Diese weisen eine Öffnung von ca. 13x13 cm auf. Leider brüten in einigen geeigneten Löchern auch Stadttauben, die mit ihrem Kot das Bauwerk stark schädigen.

Steg für Gerüstloch
Steg für Gerüstloch

2003 Ein einmalige Chance für dauerhaften Artenschutz:

          
Die begonnenen Restaurierungsarbeiten an der Außenfasade des Domes eröffneten die einmalige Chance, die zahlreichen Brutplätze zu sichern und das Nistplatzangebot zu erweitern.

Nur jetzt ergab sich die Möglichkeit über das Gerüst Einblick in die Brutplätze zu nehmen und wirksame Maßnahmen zum Schutz des Mauerseglers zu ergreifen.
Vorrangiges Ziel ist, in die historischen Gerüstlöcher einen kleinen Steg einzubauen, durch den Tauben nicht mehr einfliegen können und somit Raum für den Mauersegler zur Verfügung steht.

Frühzeitig informierte der NABU den Dompropst, Herrn Prieß, über die bedeutsamen Brutplätze und legte ein Informationspapier vor, in dem Schutzvorschläge für den Mauersegler sowie Fledermäuse und Wanderfalken vorgestellt wurden.

Stegeinbau
Stegeinbau

Der Domverwaltungsrat beriet im Laufe der folgenden Monate über die Maßnahmen und hat entschieden, das Projekt zum Schutz der Mauerseglerbrutplätze aktiv zu unterstützen und die Bauleitung mit dem Einbau eines Steges in die Gerüstlöcher zu beauftragen.

Am 15.05.03 wurden probeweise die ersten Stege eingebaut.

 

Am 13.05.03 drehte das ZDF mit Matthias Bösl einen Beitrag für die Sendung Umwelt, in der das Mauersegler-Projekt vorgestellt wurde.

 

Was können Sie tun?