Von den meisten Menschen unbemerkt leben in Deutschland über 500 verschiedene Arten von Wildbienen. Saison ist von den ersten warmen Tagen im Februar bis in den Herbst. Die einzelnen Arten
fliegen jedoch nur etwa sechs Wochen. Viele Wildbienen sind auf bestimmte Pflanzen als Nahrungsquelle spezialisiert und sterben aus, wenn diese Pflanze fehlt. Vielen Arten fehlen zudem geeignete
Nistplätze. Etwa die Hälfte aller Wildbienenarten musste schon in die Rote Liste der bedrohten Tierarten aufgenommen werden! Ein Insektenhotel bietet Nistplätze in großer Zahl und ist ein
wertvoller Beitrag zum Artenschutz.
Deshalb errichtete im Frühjahr / Sommer 2009 der NABU Worms gemeinsam mit der Regionalstelle Rheinhessen-Nahe ein Insektenhotel im Schul- und Umweltgarten Worms.
Wie sehen Wildbienen aus?
Die Vielfalt an Formen und Farben ist enorm: Viele tragen einen bunten Pelz, andere glänzen metallisch. Während die Kleinsten wenige Millimeter lang werden, mißt die größte Art für Insekten
imposante drei Zentimeter. Auch ein wespenähnliches Äußeres ist möglich, wie die abgebildete Wollbiene beweist.
Doch gut die Hälfte der Wildbienenarten in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Denn häufig fehlt es ihnen an geeigneten Nahrungsquellen und Nistplätzen. Blütenreiche Wiesen und Wegränder,
aber auch vermeintliches Ödland wurden vielerorts im Zug der Flurbereinigung wegrationalisiert.
Steilwände aus Lehm oder Sand und tote Bäume gelten vielen Menschen als unordentlich und werden beseitigt, dabei finden Wildbienen in solchen Strukturen die besten Nistplätze.
Wo bauen Wildbienen ihre Nester?
Einige Arten graben Löcher in den Boden, andere nutzen Fraßgänge von Käfern in totem Holz oder hohle Pflanzenstängel. Vor allem der zweiten Gruppe kann man mit selbst gebauten Nisthilfen leicht helfen. Ein Bündel aus Bambus oder ein Holzklotz mit Bohrungen von 2 - 10 mm Durchmesser, an einem sonnigen Platz aufgehängt, wird schnell als Nistplatz akzeptiert. Das kann im Garten oder auf dem Balkon sein. Mit etwas Geduld machen Sie faszinierende Naturbeobachtungen!
Und wie sehen die Nester der Wildbienen aus?
Das Innere eines Wildbienennestes ist in mehrere Kammern unterteilt. Das Bienenweibchen hat jede Kammer mit einem Vorrat an Nektar und Pollen versorgt und darauf ein Ei gelegt. Dann hat es die Kammer mit einer Zwischenwand verschlossen. Der Eingang wird
zugemauert.
Je nach Art werden unterschiedliche Baumaterialien verwendet. Die Entwicklung der Bienen vom Ei bis zum Vollinsekt vollzieht sich für uns verborgen in den Brutzellen. Der Nachwuchs schlüpft meist erst im nächsten Jahr.