Liebe Mitglieder des NABU Worms-Wonnegau, liebe Leserinnen und Leser,

als ich diese Zeilen schreibe, beginnt das Jahr 2023. Erneut kann zum Jahreswechsel niemand vorhersehen, was uns erwartet. Die Corona-Pandemie und der schreckliche Krieg in der Ukraine überraschten uns zu den vergangenen Jahresanfängen und beeinflussen hierzulande das Leben, die Gesellschaft und auch den Natur- und Umweltschutz. Artenschwund und Klimawandel schreiten ungebremst voran, doch die Lösung der elementaren Probleme für den Fortbestand der Erde und der Menschheit werden nur zögerlich bewältigt. Die Auswirkungen sind für den regionalen Naturschutz und für unser Engagement ebenfalls spürbar. Die kriegsbedingten Ernteausfälle in der Ukraine führen zu einem noch intensiveren Druck auf die landwirtschaftlichen Flächen. Stilllegungen werden zurückgenommen, Kaufmöglichkeiten unsererseits sind derzeit fast unmöglich. Selbst wenn wir ein Grundstück angeboten bekommen, hat die Landwirtschaft ein Vorkaufsrecht. Zudem können wir bei den aktuellen marktüblichen Preisen nicht mithalten. Ich schildere Ihnen das, um für Verständnis zu werben, dass es momentan mit Flächenankäufen stockt. Wie lange dieser Zustand andauert, hängt von der weltpolitischen Entwicklung ab. 

 

Intensive Landwirtschaft führt zu noch mehr Artensterben. Der Verlust allein unter den Vögeln ist immens. Rechnerisch verschwinden jeden Tag 40.000 Vögel in Europa. Gerade die Arten des landwirtschaftlich genutzten Offenlandes wie Star (-75 Millionen Vögel), Feldlerche (-68 Millionen) oder Hänfling (-34 Millionen) verzeichnen dramatische Rückgänge alleine in den letzten 40 Jahren. Der Vogel des Jahres, das Braunkehlchen, ist beispielsweise in unserer Region gar nicht mehr vertreten!  

 

Als Konsequenz plant die EU unter anderem, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu beschränken. Hiergegen laufen Landwirte Sturm. Politiker versäumten über Jahrzehnte sich mit der Thematik des drastischen Artensterbens zu befassen. Nun üben sie öffentlichkeitswirksam mit der Landwirtschaft den Schulterschluss, wie die EU-Abgeordnete Schneider, MdB Jan Metzler und beispielsweise der VG-Rat Wonnegau. Es ist schon bemerkenswert, wie sie sich für die Landwirtschaft und den "Erhalt der Kulturlandschaft" stark machen. „Ganze Region geht vor die Hunde“, wird markig verkündet. Ich wünschte mir, sie würden sich mit gleicher Intensität dem Artensterben widmen und auch hierfür Resolutionen verabschieden. Darauf müssen wir jedoch vergeblich warten. Erschreckend, dass die EU-Abgeordnete Schneider bei einer Veranstaltung mit Landwirten forderte, es müsse erst belegbare Studien in Auftrag gegeben werden, dass sich Spritzmittel negativ auf die Artenvielfalt auswirken. Ich habe sie bei einer Veranstaltung für diese leicht widerlegbare und unverantwortliche Aussage heftig angegriffen. Bereits 2017 warnte sie vor einem Verbot hochgefährlicher Spritzmittel und sprach von „blindem Aktionismus“. Wer hier die Augen verschließt, deutet sich klar an: Seit den 1980er Jahren haben wir einen drastischen Rückgang von Brutvögeln der Agrarlandschaft um ca. 34 %. Eine Vielzahl von Untersuchungen belegt den immensen Verlust an Insekten. Aussagen des Bundesamtes für Naturschutz bezüglich der Gründe sind eindeutig. Politiker, die sich nur schützend vor Landwirte stellen, anstatt die Gründe der Intensivierung anzugehen, an denen die Gesellschaft eine große Verantwortung trägt, denken eindimensional. Eine geänderte Agrarförderung wäre ein möglicher Weg aus der Krise. 

 

Noch ein Wort zum Klimawandel. Der heiße Sommer 2022 hat uns vor Augen geführt, dass wir sehr wohl vor Ort etwas gegen die Auswirkungen tun können. Schottergärten und Versiegelungen heizen sich direkt vor unserer Haustür auf. Eine wichtige Frischluftschneise für die hitzegeplagte Innenstadt soll mit dem Gewerbegebiet Mittelhahntal zugebaut werden. Diese Planung muss verhindert werden.

 

Gerne könne wir das ein oder andere Thema bei einer unserer Veranstaltungen in der Natur vertiefen. Viel Freude nun beim Stöbern auf unseren Internetseiten. Sollten Sie unser Jahresheft „Perdix“ haben wollen, senden Sie bitte einen mit 160 Cent frankierten Rückumschlag A 5 an unsere Adresse. Mitglieder erhalten das Heft automatisch. 

 

Ihr Matthias Bösl

Vorsitzender


Unser Vorstand

Vorsitzende, Schriftführung, Kassenführung

Matthias Bösl - Vorsitzender

  • Geschäftsführung
  • Presse
  • Beirat für Naturschutz
  • Beauftragter für Naturschutz Osthofen, Westhofen
  • Steinkauz- und Mauerseglerschutz
  • Biotoppflege

Jutta Wostbrock - Vorsitzende

  • Naturdenkmal Bordsberg
  • Beauftragte für Naturschutz Mörstadt, Leiselheim
  • Beirat für Naturschutz

Michael Lentes - Vorsitzender

  • Pflegeeinsätze
  • Schleiereulen- und Steinkauzschutz
  • Naturschutzgebiet Sandgrube Monsheim
  • Orchideenwiese Abenheim
  • Internetauftritt

Waltraud König - Schriftführung

  • Fledermausschutz
  • Nistkästen
  • Schwalben Willkommen!

Udo Christiansen - Kassenführung

  • Bauleitplanung
  • Vegetation
  • Landschaftökologie
  • Beirat für Naturschutz



Beisitzer*innen

Reinhard Haase

  • Unterstützung Steinkauzschutz
  • Wanderfalken
  • Beobachtungshütte Eich
  • Fotografie

Jessica Joppich

  • NAJU
  • Kindergruppe
  • Pflegeeinsätze

Silvia Kiefer

  • Pflegeeinsätze
  • Vogellehrpfad Monsheim

Cariann Meyer

  • Pfrimmgarten
  • Naturnahe Bepflanzung
  • Projekt "Mehr Natur wagen"
  • Beirat für Naturschutz

Monika Niesen

  • Wormser Erlebnisgarten
  • Umwelthaus 

Rainer Schreiber

  • Steinkauzschutz
  • Wanderfalken
  • Anfragen aus Gundheim

Jutta Heim

  • NAJU
  • Kindergruppe

Christina Jutzi

  • Insektenschutz
  • Pfrimm
  • Beirat für Naturschutz

Rita Kraft

  • Projekt "Mehr Natur wagen"

Marco Lenck

  • AG Mittelhahntal
  • Naturlehrpfad Pfeddersheim
  • Fotografie

Klaus Rupprecht

  • Steinkauzschutz
  • Pfrimmgarten, Pfrimmwiese
  • Pflegeeinsätze
  • Seniorshaus
  • Nistkästen
  • Beobachtungshütte Rohrwiesen
  • Nistkastenwand Tiergarten

Jürgen Schröhoff

  • Beauftragter für Naturschutz Worms-Pfeddersheim
  • Naturlehrpfad Pfeddersheim
  • Heppenheimer Wiesen
  • Gewässergütebestimmungen
  • Bachpate Pfrimm
  • Fische und Schalentiere
  • Insekten- und Vogelschutz



Sonstige

Irene Conen-Alfter

  • Heppenheimer Wiesen
  • Naturlehrpfad Pfeddersheim

Ruth Hammann-Jähme

  • Wanderfalken am Wormser Dom

Hans König

  • Fledermausschutz

Margarete Daumann

  • Fledermausbotschafterin

Maren Kämpfert

  • Fledermausbotschafterin

Gamila Nickel

  • NAJU
  • Kindergruppe

Claudia Weber-Lenck

  • Internetauftritt