Foto Bärwurz Wiese
Foto NABU Helge May

Gärten für Wildbienen und Schmetterlinge

Umweltverbände kooperieren mit Wormser Gärtnern

WORMS – Mit „Worms blüht auf“ beginnt wieder die Gartensaison. Doch statt aufzublühen, werden immer mehr Gärten in Steinwüsten verwandelt. Der vermeintlich pflegeleichte Steingarten ist jedoch äußerst schädlich: „Steingärten sind Gärten des Grauens. Sie töten Singvögel, Wildbienen und Schmetterlinge, da sie dort keine Nahrung und Nistmöglichkeiten finden“, warnt Michael Leukam vom BUND Kreisverband Worms. Dabei ist es so einfach, seinen Garten in eine Naturoase zu verwandeln. Wer heimische Bäume, Sträucher und Stauden pflanzt, hat schon den wichtigsten Schritt unternommen.

Wildbienen, Schmetterlinge und Singvögel sind evolutionär an heimische Pflanzen angepasst. Exoten wie Forsythien, Rhododendron, Azaleen, Kirschlorbeer und Zuchtrosen bieten keine Nahrung für die Tierwelt. Kornelkirschen, Wildrosen, Strauchkronwicke oder Glockenblumen, Resede und Natternkopf schaffen hingegen ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Wer noch mehr für die Natur tun möchte, kann Nistkästen und Insektenhotels aufhängen, Totholz- und Lesesteinhaufen aufschichten oder einen Naturteich anlegen. Wichtig ist auch, auf Torf zu verzichten, denn der Torfabbau schadet dem Klima.


Foto Wiesensalbei von HelgeMay
Foto Salbei NABU Helge May

Es ist gar nicht so einfach, heimische Pflanzen zu kaufen.„In vielen Baumärkten, Gartencentern und Gärtnereien findet man oftmals nur sterile Exoten oder überzüchtete Sorten“, erläutert Cariann Meyer vom NABU Worms-Wonnegau.Aus diesem Grund haben die vier Wormser Umweltverbände BUND, GNOR, NABU und Pollichia im Rahmen der Aktion „Mehr Natur wagen“ das Gespräch mit ausgewählten Gärtnereien in Worms gesucht. (Siehe Unten)

Sie bieten nun eine besondere Pflanzenauswahl für Wildbienen, Schmetterlinge und Singvögel. Damit kann jeder etwas gegen das Insektensterben tun oder Singvögel in seinen Garten locken.


„Man muss ja nicht gleich den kompletten Garten umgestalten. Es reicht, wenn man klein anfängt. Jeder Quadratmeter zählt – selbst auf Terrasse oder Balkon. Wenn man dann sieht, wie plötzlich Mauerbiene, Gartenhummel oder das Tagpfauenauge Pollen sammeln oder Nektar saugen, bekommt man Lust auf mehr“, schwärmt Michael Leukam. Gerade Kinder sind sehr interessiert an dem Treiben der Wildbienen. „An einem Insektenhotel kann man immer etwas Neues entdecken. Die Wildbienen sammeln unermüdlich Nektar und Pollen und bringen diese in ihre Niströhren“, weiß Michael Leukam.

Dabei lassen sich die Wildbienen nicht vom Menschen stören. Sie sind völlig harmlos und friedlich. Lediglich den Hummeln sollte man mit einer gewissen Vorsicht begegnen. „Mehr Natur wagen“ ist eine Aktion der Wormser Umweltverbände BUND, GNOR, NABU und Pollichia, mit der sie Firmen, die Kommune und private Gartenbesitzer für eine naturnahe Flächengestaltung gewinnen wollen. 

 

Ein Wildstaudenbeet anlegen

 

 


Bienenfreundlichen Pflanzen:

Grünbau Gartencenter
Landgrafenstraße 128
67549 Worms

Gartenbaumschule Schwarz
Von Gluck Straße 24-26
67551 Worms

Gärtnerei Tils
Sommerdamm 75
67550 Worms

Wer großen Wert auf heimische Wildpflanzen legt, wird hier fündig:

Wildpflanzen-Gärtnerei Strickler, Alzey
(Gegenüber) Wormser Str. 78
55232 Alzey

Naturgarten Ahornblatt, Mainz
Untere Zahlbacher Straße 1a
55131 Mainz