Bordsberg Mörstadt

Das Naturdenkmal „Auf dem Bordsberg“ in der Gemarkung Mörstadt stellt einen sogenannten Trockenrasen dar. Dieser beherbergt im Vergleich zu anderen Biotoptypen die größte Artenvielfalt der Tier- und Pflanzenwelt. Im Gebiet von Rheinland-Pfalz gehören zur speziellen Trockenrasenvegetation 27% der einheimischen Flora. Diese drängen sich auf nur 0,5% der Landesfläche zusammen, 36% dieser Arten sind gefährdet. Am Bordsberg kommen Pflanzenarten wie z.B. das:

  • Große Windröschen (Anemone silvestris)
  • Feldmannstreu (Eryngium campestre)
  • Feld-Beifuß (Artemisia campestre)
  • Sichelmöhre (Falcaria vulgaris)
  • Sonnenröschen (Helianthemum nummularium)
  • Steppen-Wolfsmilch (Eu.segueriana)
  • Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum)
  • das Gelbscheidige Federgras (Stipa pulcherrima)
  • und die Zwergkirsche (Prunus fruticosa) vor.

Die Zwergkirsche ist besonders in den Steppengebieten Osteuropas beheimatet und wächst bei uns in Rheinhessen an der Westgrenze ihrer Verbreitung. Während eine alte Excursionsflora (von 1888) noch von „gemeiner“ Verbreitung der Zwergkirsche im Kreis Worms spricht, muss man heute beklagen, dass es nur noch wenige Standorte im Wonnegau gibt. Diese letzten Reste sind also unbedingt schutzwürdig.

 

Auch der nahe gelegene Hohlweg mit seinen für Rheinhessen typischen Lößwänden, die Lebensraum vieler seltener Insektenarten sind, wird mittlerweile in die Pflege mit einbezogen. Der NABU legte in den letzten Jahren eine Lößwand frei. (Siehe Perdixheft 2016 und 2017)

 

Die Hänge des Mörstädter Bordsbergs werden schon seit 1994 vom NABU unter der Leitung von Jutta Wostbrock gepflegt. „Pflege“ heißt hier, dass Gehölze zurückgeschnitten werden, damit die wertvollen Trockenrasen nicht von Schlehe und Hartriegel überwuchert werden. Durch intensiven Schnitt in den Randbereichen ist es dem NABU sogar gelungen, die offenen Bereiche zu vergrößern und damit der Zwergkirsche neuen Lebensraum zu schaffen.

 

 

Unterstützt werden wir mit Rat und Tat von der zuständigen Biotopbetreuerin Dr. Corinna Lehr und dem Ingenieurbüro Brauner aus Worms.

 

Am Bordsberg gilt das Gleiche wie bei allen Pflegeeinsätzen des NABU: Die Helfer werden mit Getränken und leckerem Kuchen versorgt.

Karte

 

Naturdenkmal „Auf dem Bordsberg“, PDF


Weitere Bilder, Hubert Willems