Die Sandgrube Monsheim

Einige Arten, die hier leben, sind in Deutschland vom Aussterben bedroht. Insektenkundlich sehr gut untersuchte Gebiete wie Mainzer Sand oder Rotenfels bei Bad Münster sind hier in Monsheim um einiges übertroffen worden. Karte

 

Um den einzigartigen Lebensraum erhalten zu können, muss die Sukzession, das Fortschreiten der Vegetationsentwicklung, unterbunden werden. Besonders die Keimlinge der Pionierbaumarten Pappel und Birke, die jedes Jahr zu Hunderten auf der Grubensohle wurzeln, werden vom NABU entfernt. Ließe man die Keimlinge gewähren, würde sich bald ein undurchdringliches Dickicht bilden, das mit zunehmender Höhe die freien Wände der Grube beschattet. 

Auch die Waldrebe (Clematis) überwuchert immer wieder die etwas weniger steilen Hänge und wird zurückgedrängt, um den Lebensraum der Bienen und Wespen zu erhalten. Daher verbringen NABU-Aktive jedes Jahr viele Stunden in der Grube, um zu mähen, Schösslinge zu ziehen und Gehölze zurückzuschneiden. Die sogenannten Pflegeeinsätze sind durchaus anstrengend, aber sie machen auch Spaß und mit leckerer Verpflegung verwöhnt der NABU die Helfer.

 

Aller zwei Jahre beteiligt sich der NABU am sogenannten „Freiwilligentag der Metropolregion Rhein-Neckar“. Zahlreiche Helfer, die meist von weit her anreisen, unterstützen die Biotoppflege. 


Freiwilligentag

Weitere Bilder Freiwilligentag

Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens)

Die Blauflügelige Ödlandschrecke zeigt ihre blauen Flügel erst beim Flug.

Weibchen der Sandwespe Ammophila sabulosa mit paralysierter Beute (Larvenproviant), Art unbekannt.
Foto Gerd Reder

Weibchen der parasitären Kuckucksbiene Nomada fucata am Eingang der Wirtsbiene Andrena flavipes.
Foto Gerd Reder

 

 

 

 

 

 

 

 

Besuch von Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken

Im Rahmen ihrer Sommertour radelte Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken 2013 durchs Pfrimmtal. „Entlang dieses zauberhaften Flüsschens an der Nahtstelle von Rheinhessen und der Pfalz gibt es viele Naturschätze zu entdecken“, sagte Höfken. Im Mittelpunkt der Tour stand die Vielfalt der Arten - am Land und im Wasser, aber auch die Vielfalt im Glas und auf dem Teller. „In dieser wunderschönen Kulturlandschaft wird deutlich, wie Naturschutz und Nutzung sich verbinden lassen“, so die Ministerin. Erste Station der Tour war die Bienen- und Wespenfauna in der Sandgrube bei Monsheim, dem

so genannten „Pflänzer“: Über 470 Arten in 110 Gattungen hat Gerd Reder, ein Insektenkundler aus dem Nachbarort Flörsheim-Dalsheim dort in 20 Jahren intensiver Arbeit entdeckt. 

 

Ministerin Höfken dankte Gerd Reder für die herausragende Arbeit bei der Insektenbestimmung. Sie hob zudem das ehrenamtliche Engagement des NABU Worms hervor, dessen Mitglieder das Gelände vor Verbuschung schützen und damit die Grundlagen dieses wertvollen Biotops erhalten.